Mechtshausen – Ruhestätte von Wilhelm Busch
Der Titel verrät schon viel über die Ortschaft Mechtshausen im Harz. Doch wenn es schließlich um einen der einflussreichsten humoristischen Dichter und Zeichner Deutschlands geht, dann kommt man damit lieber früher als später um die Ecke. Die Katze ist aus dem Sack. Wir befinden uns hier tatsächlich in dem Ort, in dem Wilhelm Busch seinen Lebensabend verbracht und nach seinem Tod 1908 seine letzte Ruhestätte gefunden hat. Dementsprechend ist Mechtshausen auch heute noch sehr von Busch geprägt. Bevor wir mit unserem Dorfrundgang anfangen, ein kleiner Hinweis. Im folgenden Text haben wir Zitate von Wilhelm Busch versteckt. Wer alle herausfindet, darf sich bei uns eine neue Ortschaft wünschen, die wir für unseren Landleben Reiseblog besuchen werden.
Die Ortschaft Mechtshausen gehört zur Stadt Seesen im Harz. Hier am Rande des höchsten Gebirges Norddeutschlands hat man das Gefühl, dass sich hinter jedem neuen Hügel die Unendlichkeit dehnt. Mit rund 400 Einwohnern ist die Ortschaft im Landkreis Goslar in Niedersachsen überschaubar. Im positiven Sinne. Gemütlich. Das ist für uns immer ein Pluspunkt. Denn zum einen erhält man einen schönen Blick auf die gesamte Ortschaft. Zum anderen macht zu große Hast ungeschickt. Und so dauert es bei einem Spaziergang nicht lange, bis man über etwas stolpert, das mit Wilhelm Busch zu tun hat.
Max und Moritz stehen vor der Kirche
Vor der St. Nikolai Kirche Mechtshausen steht sogleich eine Max-und-Moritz-Statue. Die Bubengeschichte in sieben Streichen zählt zum Frühwerk von Wilhelm Busch, wurde Ende Oktober 1865 erstveröffentlicht und ist eines der meist verkauften Kinderbücher. Übersetzt in 300 Sprachen und Dialekte. Dementsprechend trägt der Hundesalon im Ort ebenfalls den Namen Max und Moritz. Im alten Pfarrhaus wurde Busch zu Ehren ein Museum eingerichtet, in dem neben seinen Werken seine Wohn- und Arbeitsräume zu besichtigen sind. Das Wilhelm-Busch-Haus. In diesem Pfarrhaus verbrachte der Dichter seine letzten zehn Lebensjahre von 1898 bis 1908 im Kreise der Familie seines Neffen.
Unseren Dorfrundgang haben wir zu großen Teilen auf dem – wie sollte es anders sein – Wilhelm-Busch-Ring zurückgelegt und sind dabei an vielen überraschenden Motiven vorbeigekommen. Beim Fotografieren für Landlinse haben wir über all die Jahre gelernt, dass das Glück oft durch Aufmerksamkeiten in kleinen Dingen entsteht. Dazu zählen in Mechtshausen neben den verwinkelten Gassen auch ein Fischteich, ein verrostetes Milchkannen-Kunstwerk und eine öffentliche Bibliothek in einem kleinen, roten Holzhäuschen. Stets findet Überraschung statt. Da, wo man’s nicht erwartet hat. Auf dem Weg zur letzten Ruhestätte von Wilhelm Busch – ein bisschen außerhalb am südlichen Rand der Ortschaft gelegen – sind wir auch an ein paar glücklichen Hühner vorbeigekommen. Wir freuen uns bei unseren Dorfrundgängen immer auch auf die Tierwelt. Besonders auf glückliche Freiland-Hühner. Warum? Na, das weiß ein jeder, wer es auch sei, gesund und stärkend ist das Ei.