Drüber – Mitten im Leinetal
Vom Norden Schleswig Holsteins bis ins tiefste Baden-Württemberg, von Nordrhein-Westfalen bis nach Brandenburg – für unseren Reiseblog Landlinse sind wir schon ordentlich rumgekommen. Es ging drunter und drüber. Eigentlich nicht, aber irgendwo müssen wir das Wortspiel ja mal kurz einbauen. Schließlich präsentieren wir mit Drüber zum ersten Mal eine Ortschaft aus einer unserer Geburts-Aufwuchs-Jugendzeit-Regionen. Willkommen im Landkreis Northeim in Niedersachsen. Drüber ist ein Ortsteil der Stadt Einbeck, die für ihre jahrhundertealte Brautradition als Bierstadt bekannt ist. Drüber steht zwar nicht so im Rampenlicht wie Einbeck, ist aber eine schmucke kleine Ortschaft im Leinetal.
Zu Beginn unseres Dorfrundgangs haben wir nicht viele Menschen auf den Straßen gesehen. Und das an einem Samstag. Bei strahlendem Sonnenschein. Ein paar Seitenstraßen später haben wir dann den Grund hierfür herausgefunden. Wiebkes Milchhaus. Das Eiscafé scheint eine echte Institution in Drüber zu sein. Einer Ortschaft mit nur 490 Einwohnern gönnt man einen solchen Publikumsmagneten umso mehr. Neben dem Eiscafé sind uns vor allem die schmucken Häuserfassaden und die Landschaft am Rande der Ortschaft in Erinnerung geblieben. Fotogene Kühe inklusive.
Drei grüne Linden sind das Markenzeichen von Drüber
Da wir mit Landlinse auch immer einen kleinen geschichtlichen Beitrag liefern – quasi einen Lehrauftrag verfolgen – darf dieser auch für Drüber nicht fehlen. Doch wir halten uns kurz. Denn die Einwohner von Drüber kümmern sich nicht nur um die Verpflegung ihrer Mitmenschen mit Eis, sondern auch um die eigene Geschichte. Auf der Homepage der Ortschaft ist nicht nur die ausführliche Geschichte des Dorfes niedergeschrieben, sondern auch die der historische Sehenswürdigkeiten. Darunter die Molkerei, der Hüttenkrug und die Viehwaage. Geschichte en masse.
Crashkurs. Erstmals urkundlich erwähnt wird „Drubere“ 1269. Mittelalterliche Fehden, der Dreißigjährige Krieg und die Pest haben der kleinen Ortschaft über die Jahre übel mitgespielt. Geplündert, zertört, in Flammen aufgegangen. Doch Drüber hat sich nicht unterkriegen lassen. Wie so viele andere Ortschaften auch. 1955 beschloss der Rat der Gemeinde das neue Wappen. Darauf zu sehen sind die drei markanten grünen Linden, die in der Feldmark von Drüber stehen und aus der grünen Leinewiese wachsen. Der silberne Wellenbalken symbolisiert die Leine. Eine starke Windböe hat 1994 leider die dritte Linde umgeworfen. Bereits Anfang 1995 wurde an der Stelle eine neue, circa drei Meter hohe Linde gepflanzt. Hierfür hatte sich der Ortsrat Drüber / Sülbeck eingesetzt.
Soweit für den Moment. War schön im Leinetal.