Dieser Text ist Teil der Reportage „Bremen hoch fünf“. Hier geht es zum Startbeitrag.
Bremen (Wermelskirchen) – Eine Häuseransammlung im bergischen Land
Nur 100 Kilometer von Bremen Ense entfernt liegt schon das nächste Bremen in Nordrhein-Westfalen. In der Gemeinde Wermelskirchen. Das erwartungsfrohe Bildnis mit dem leuchtend gelben Ortsschild am Horizont, das in der Abendsonne schimmert, ist hier als roter Faden eher ungeeignet. Da es sich bei Bremen nicht um eine geschlossene Ortschaft im Sinne der Straßenverkehrsordnung handelt, informiert eine grüne Ortshinweistafel über die Häuseransammlung. Im Schatten. Auf den ersten Blick ist mit dem Wort „Häuseransammlung“ bereits alles über Bremen gesagt.
Doch auf den zweiten Blick hat die kleine bergische Hofschaft doch noch ein paar Asse im Ärmel. „Man wohnt im Grünen, kennt die Nachbarn – was bei den paar Häusern ja nicht ausbleibt. Man kommt gut miteinander aus und feiert gelegentlich sehr schöne Hoffeste mit bergischen, hausgemachten Gerichten, die sich durchaus mit den besten Restaurants der Gegend messen können“, schwärmt der Bremer Rüdiger Bornhold. Der Kommunalpolitiker hatte 1994 seinen Umzug nach „Bremen“ bekanntgegeben, dabei die Ortskenntnisse seiner Kollegen im Stadtrat Wermelskirchen ein wenig überschätzt und erstarrte Gesichter zurückgelassen. „So weit weg?“ und „Können Sie denn dann noch im Rat verbleiben?“ waren die ersten Reaktionen. Dazu muss man sich nur noch den speziellen Dialekt vorstellen, der eine Unterart des Bergischen ist und ehr eine rheinische als eine nordische Tonlage hat. Ähnlichkeiten zum Norden sieht Bornhold dafür in dem nüchternen Betrachten der Dinge und der selbstbewussten Bescheidenheit.
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