Berg – Idyllisch gelegen am Starnberger See
Mit Berg am Starnberger See sind wir mit Landlinse nun endgültig auch im tiefsten Bayern angekommen. Und zwar im oberbayerischen Landkreis Starnberg am Ostufer des Starnberger Sees. 30 Kilometer südwestlich entfernt von München. Berg gehört mit seinen 2.487 Einwohnern zu den eher größeren Ortschaften auf unserem Landleben Blog und ist zugleich das Zentrum der Gemeinde, die aus 14 Ortschaften besteht. Einerseits ist es vorteilhaft, wenn man einen großen Supermarkt, einen Bäcker, Restaurants und Cafés, eine Postfiliale, eine Tankstelle und eine Sparkasse gleich um die Ecke hat. Auf der anderen Seite verliert eine Ortschaft damit ein bisschen an Urigkeit. Falls es von dem Adjektiv „urig“ überhaupt ein Nomen gibt.
Nicht falsch verstehen. Berg wirkt freundlich und einladend, liegt unglaublich idyllisch direkt am Starnberger See und hat mit seinem Schloss auch noch Geschichten über die Könige von Bayern in petto. Da wir mit Landlinse aber vor allem den kleineren, urtümlicheren, manchmal auch seltsameren Ortschaften einer Gemeinde mehr Aufmerksamkeit schenken wollen, empfanden wir Berg schon als ein wenig zu groß für unseren Reiseblog.
König Ludwig II. von Bayern starb in Berg am Starnberger See
Genug der Vorworte. Kommen wir zu königlichen Geschichten. Da sind Lügen, Intrigen und Romanzen garantiert. Bei unserem Protagonisten handelt es sich um König Ludwig II. von Bayern, der 1886 tot im Starnberger See bei Berg gefunden wurde. Die Umstände seines Todes sind mysteriös und bis heute nicht geklärt. In Erinnerung an den Märchenkönig wurde am Ufer des Starnberger Sees unweit vom Schloss Berg entfernt die Votivkapelle St. Ludwig errichtet. Ein Gedenkkreuz im flachen Uferwasser erinnert an die Sterbestelle. Wie schon sein Vater König Maximilian II. sah auch Ludwig in dem Schloss Berg seine bevorzugte Sommerresidenz. Und da Könige viele berühmte Persönlichkeiten kennen, wurde die kleine Ortschaft im tiefsten Bayern zu einem Treffpunkt für die große, weite Welt.
Apropos weite Welt. Dahin kann man dank der eigenen Schiffsanlegestelle von Berg aus auch per Schiff reisen. Zum Beispiel auf die gegenüberliegende Seite des Starnberger Sees. Doch bleiben wir erstmal hier vor Ort. Bei einem Dorfrundgang entdeckt man so einige Baudenkmäler. Darunter die Filialkirche St. Johannes Baptist, die Wegkapelle St. Anna und ehemalige Bauernhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Zurück in der Gegenwart wollen wir den Sport nicht unerwähnt lassen, der in der Gemeinde eine große Rolle einnimmt. Der MTV Berg hat nach eigenen Angaben fast 1.250 Mitglieder und ist damit zum größten Verein auf der Ostseite des Starnberger Sees herangewachsen. Ob Fußball, Tennis, Turnen, Hockey oder Bogenschießen – an Möglichkeiten körperlicher Betätigung mangelt es hier nicht. Man merkt schon, alles recht groß hier. Für Landlinse Verhältnisse. Wir sehnen uns ein wenig nach der Verschlafenheit kleinerer Ortschaften. Wir haben da schon eine im Sinn.