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Spiekeroog – Aus Landleben wird Inselleben

Mit der ostfriesischen Insel Spiekeroog wird zum zweiten Mal in der Geschichte von Landlinse aus unserem Reiseblog übers Landleben ein Reiseblog übers Inselleben. Den Anfang hat Langeoog im Jahr 2018 gemacht. Woher die Insel Spiekeroog ihren Namen hat, ist nach wie vor nicht geklärt. Während es sich bei „Oog“ um das niederdeutsche Wort für Insel handelt, kann es sich bei „Spieker“ sowohl um einen Speicher als auch um einen Nagel handeln. Aber mal ehrlich: viel wichtiger als die Herkunft des Namens ist die Gegenwart. Und die sieht so aus, dass wir hier auf einer richtig schmucken Insel gelandet sind.

Auf Spiekeroog leben rund 850 Einwohner. Die Insel hat eine Fläche von 18,25 Quadratkilometern und gehört zu den ostfriesischen Inseln im niedersächsischen Wattenmeer. Die Gemeinde Spiekeroog ist nicht nur die nördlichste Gemeinde des Landkreises Wittmund in Niedersachsen, sondern auch die nördlichste Gemeinde der Region Ostfriesland. Genau wie Langeoog ist die Düneninsel autofrei. Rüber gehts nur mit der Fähre. Denn als einzige der sieben bewohnten Ostfriesischen Inseln hat Spiekeroog keinen Flugplatz.

Eine lebendige Kunstlandschaft

Was uns beim Spaziergang vom Hafen in Richtung Ortskern und später in Richtung Strand sofort aufgefallen ist: die lebendige Kunstlandschaft. Von Büsten und Skulpturen aus allen erdenklichen Materialien hin zur gigantischen Bronzeplastik „De Utkieker“. Der Ausschauende. Eine 3,50 Meter hohe Skulptur, die auf einer Aussichtsdüne in der Nähe der Strandhalle steht und über die Dünen Richtung Meer schaut. Wenn sich zu dieser Kunstlandschaft dann auch noch ein Rosengarten, denkmalgeschützte Wohnhäuser und Baudenkmäler wie die Alte Inselkirche von 1696 gesellen, dann ist man auf einer solch überschaubaren Insel wie Spiekeroog schnell um den kleinen Finger gewickelt.

Eine Menge Lob, wenn man bedenkt, dass der schmucke, weitläufige Strand bis zu dieser Stelle noch gar nicht zur Sprache kam. Ist schließlich mit das wichtigste Merkmal für einen Urlaubsort an der Nordsee. Der ausgedehnte Strand von Spiekeroog ist auf jeden Fall ein Aushängeschild der Insel. Wir sind jetzt keine Sandstrand-Experten. Haben keine fundierten Kenntnisse zum perfekten Körnungsgrad, zur schönsten Färbung oder zum idealen Sand-Muschel-Verhältnis. Ohne jetzt weiter ins Detail zu gehen, können wir euch aber aus erster Hand versichern: Ist einfach wunderschön hier mit Blick auf die Nordsee.

Zurück im Ort haben wir außerdem noch den „Drinkeldodenkarkhoff“ ausfindig gemacht. Den Kirchhof für Ertrunkene. Auch Friedhof der Heimatlosen genannt. Dabei handelt es sich um eine Gedenkstätte für die Opfer des Auswandererschiffes Johanne, das am 6. November 1854 vor Spiekeroog strandete. 77 Auswanderer verloren dabei ihr Leben. Die geborgenen Toten wurden auf einem damals noch außerhalb des Dorfes liegenden Dünental beerdigt. Der Platz liegt heute am Ostrand des Dorfes. Ein kleiner Hügel aus Findlingen, auf dem ein Holzkreuz steht, ein Anker und eine Gedenktafel erinnern an das Unglück.

Spiekeroog am 1. August 2024

Spiekeroog aus der Sicht eines Dreijährigen

Kommentare

  1. Margrit Schnabel

    Toller Bericht von Spiekeroog, sehr schöne Aufnahmen

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