Düring – Ein Adelsgeschlecht als Namensgeber
Bevor wir mit unserem Reisebericht über die Ortschaft Düring im Landkreis Cuxhaven beginnen, möchten wir an dieser Stelle noch einmal unserer Reiseführerin danken. Ja, richtig gehört. Obwohl in Düring nur 840 Menschen leben, gönnen wir uns den Luxus einer Fremdenführerin. Was im Nachhinein betrachtet auch eine gute Entscheidung war. Denn Düring schließt den Ortsteil Friedrich-Wilhelmsdorf mit ein und ist trotz seiner überschaubaren Größe sehr langezogen und verwinkelt. Zum anderen sprechen uns immer häufiger Freunde auf unseren Landleben Reiseblog an und fragen uns, ob wir denn nicht auch mal ihr Heimatdorf auf Landlinse präsentieren wollen. Da lassen wir uns natürlich nicht lumpen. Somit hatten wir eine ortskundige Freundin an unserer Seite, die in Düring aufgewachsen ist. Premiere für Landlinse. Begleitendes Reisebloggen.
Die Ortschaft Düring ist Teil der Gemeinde Loxstedt in Niedersachsen und hat ihren Namen von einem alten niedersächsischen Adelsgeschlecht, das hier seinen Stammsitz hatte und dessen Familienzweige bis heute bestehen. Auch das Wappen der Ortschaft beinhaltet Elemente und Farben aus dem Familienwappen derer von Düring. Von dem ehemaligen Rittergut im Waldgebiet Eckernholz sind heute nur noch ein Weg aus altem Kopfsteinpflaster, ein Löschteich sowie Reste des Flaggenturms und Burggrabens erhalten. Düring liegt auf einer ehemaligen Insel zwischen Beke und Lune und ist umgeben von bewachsenen Wanderdünen.
Düring ist auch mit dem Kanu gut zu erreichen
Die Lune ist sogleich auch unser erstes Ziel in Düring. Der Fluss war bis Anfang des 17. Jahrhunderts mit Schiffen befahrbar. Heute sind Kanus das bevorzugte Fortbewegungsmittel. Vom Wasser aus gleitet man lautlos durch Wiesen und Weiden, vorbei an Wäldern und erlebt die artenreiche Tierwelt. Wie den Düringer Golden Retriever. Besonderes Merkmal: weiß sich auf einer Anlegestelle perfekt für die Kamera in Szene zu setzen. Von diesem ruhigen und idyllischen Flecken Erde aus geht es anschließend dahin, wo das Leben tobt. In den Ortskern. Das mit dem „Toben“ ist vielleicht ein bisschen zu dramatisch formuliert. Es geht ruhig zu in Düring. Freundlich. Entschleunigt. Sympathisch. Im Ortskern steht die „Kaiser-Eiche“, die 1897 in Erinnerung an den 100. Geburtstag von Kaiser Wilhelm I. gepflanzt wurde. In unmittelbarer Nähe zur Ortsmitte befindet sich ein Gemeinschaftshaus, die Ortsfeuerwehr, eine kleine Sporthalle, ein Kindergarten, Tennisplätze und der Fußballplatz des Turn- und Sportvereins.
In Erinnerung bleiben uns auch die gut erhaltenen, roten Backsteinhäuser und Bauernhöfe mit ihren blühenden Vorgärten und den frisch geernteten, übereinander gestapelten Kürbissen. Hier und da ein paar Pferde und Kühe, die uns mal mehr mal weniger interessiert mustern und beschnuppern. Zum Schluss unserer kleinen Rundreise haben wir auch noch das Denkmal des Pastors Eberhard Cronemeyer ausfindig gemacht, Begründer und unermüdlicher Förderer der Kolonie Friedrich-Wilhelms-Dorf, der Arbeits- und Heimatlosen dort ein neues Zuhause gab. Mit der Erinnerung an diesen deutschen Theologen verabschieden wir uns aus diesem schmucken Ort im Landkreis Cuxhaven.