Du betrachtest gerade Hölle

Hölle – Hier ist der Teufel los

„Wahnsinn, warum schickst du mich in die Hölle?“ fragte sich bereits 1983 ein bedeutender deutscher Dichter unserer Zeit. Wir hingegen sind freiwillig hier. In der idyllischen Ortschaft Hölle in Oberfranken. Die kleine bayerische Gemeinde ist ein Stadtteil von Naila im Landkreis Hof und liegt – wie sollte es anders sein – am Eingang zum Höllental. Die 152 Einwohner scheinen sich ganz gut mit dem Namen ihrer Ortschaft arrangiert zu haben. Das Ortsschild trägt Teufelshörner, an der Ecke Höllentalstraße wird man von einer über fünf Meter hohen, blutrot angepinselten Teufelsstatue aus Holz begrüßt und das bekannteste Produkt der Ortschaft ist der Höllen Sprudel des Kohlensäurewerks Hölle. Hier im tiefsten Frankenwald weiß man, was Corporate Identity bedeutet.

Die Ortschaft Hölle ist bekannt für ihr Wasser

Womit wir auch bei einem der wichtigsten Themen in Hölle wären. Wasser. Das wilde Höllental ist schon seit Jahrhunderten für bestes Wasser bekannt. Bereits 1692 berichtet eine Chronik von zwei Quellen, die später erschlossen und bis 1907 zur Gewinnung von Kohlensäure genutzt wurden. Deutsche Brauereien waren die Abnehmer. Ab 1907 begann dann die Abfüllung und der Vertrieb von Mineralwasser. Vor dem Zweiten Weltkrieg füllte Höllensprudel bereits 400.000 Flaschen ab. Doch durch die Teilung Deutschlands gingen dem Unternehmen aufgrund seiner Nähe zu Thüringen und Sachsen 80 Prozent seiner Kunden verloren. Bis 1988 konnte der Absatz wieder auf 20 Millionen Flaschen gesteigert werden. Nach der Wiedervereinigung hat sich der Absatz mit über 50 Millionen Flaschen mehr als verdoppelt.

Beim Spaziergang entlang der Selbitz, die das enge Höllental durchfließt, entdeckt man auch das Quellenhäuschen des Höllensprudels. Hier kann man sein Wissen über Leitungswasser, Tafelwasser und Mineralwasser aufbessern. Die Region wird vorwiegend aus Grundwasser mit einer guten Wasserqualität und weichem Charakter versorgt. Stand so auf dem Schild. Joa, soweit erstmal. Ein sehr idyllischer Flecken Erde, auf dem wir hier für unseren Landlebenblog gelandet sind. Ich denke, wir haben in unserem Beitrag über die Ortschaft Hölle im Landkreis Hof die wichtigsten Themen abgehakt. Wasser, Teufel und Wasser. Ach, apropos Teufel. Da fällt uns noch was ein. Die Holzstatue Ecke Höllentalstraße geht auf eine alte Geschichte zurück. Ein Kohlenbrenner soll der Sage nach im 19. Jahrhundert im Höllental die gräuliche Stimme Mephistos vernommen haben, die seiner Meinung nach dem Teufel höchstpersönlich gehörte. So, jetzt aber genug mit den Höllengeschichten.

Hölle am 5. September 2017

Kommentare

  1. Wolfgang Seidel

    Seit Juni 2018 hat in der Hölle das Café ALTE LIEBE geöffnet. Immer Samstag und Sonntag von 13-18 Uhr.

  2. Jörg Kaiser

    Hallo liebes Team von landlinse, ich bin per google auf Ihren Beitrag zur Ortschaft “Hölle” gekommen und gefällt mir sehr gut! Ich bin selbst aus dem Ort, jedoch schon seit 15 Jahren “ausgewandert”. Meine Frage: Könnte ich ein Teil Ihrer Bilder weiter nutzen? Es wäre für ein Exposee für das Haus meiner Eltern in Hölle, das ich leider verkaufen muss. Hier bräuchte ich noch ein paar Hölle-Impressionen. Selbstverständlich würde ich die Quelle der Bilder und einen Hinweis auf den Blog angeben. Ich denke dass die Anzahl der Exposee sich jedoch in Grenzen halten wird, schwer zu schätzen, könnten 10 sein oder aber auch 50…. Würde mich sehr über eine positive Antwort freuen. Mit freundlichen Grüßen, Jörg Kaiser

    1. Landlinse

      Hallo Jörg, Du darfst die Fotos unter Angabe der Quelle benutzen. Beste Grüße, Landlinse.

      1. Gerhard Vogel

        Gerhard Vogel,
        auch bin in der Hölle geboren und “ausgewandert”.
        Könnte ich für mich ein Bild benutzen, zeigt mein Elternhaus?
        Danke, mfg, Gerhard Vogel

        1. Landlinse

          Hallo Gerhard. Für den ausschließlich privaten Gebrauch darfst du gerne eines unserer Fotos benutzen. Sobald du ein Foto zu privaten Zwecken im Internet veröffentlichst, nur unter Angabe der Quelle “Foto: Landlinse.de”. Sobald es geschäftlich wird, bitte E-Mail an uns.

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